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Durchgehend spätsommerliche Temperaturen und trockenes Wetter, eine sehr gute Unterbringung und Verköstigung, die Verfügbarkeit eines Reisebusses und eines exzellenten Dolmetschers sowie die großzügige Bereitstellung der Räumlichkeiten und die Infrastruktur des Landesmuseums bildeten optimale Rahmenbedingungen für das Gelingen des prall gefüllten Programms. Die hohe Motivation und das freundschaftliche Miteinander aller Teilnehmenden trugen dazu bei, dass dieser Workshop nachhaltige Akzente setzte.
Zur Einstimmung auf das Bevorstehende startete am Sonntag ein Spaziergang durch Międzyrzecz, auf dem Andrzej Kirmiel als Leiter des Landesmuseums einen Einblick in die bis ins Mittelalter zurückreichende Geschichte der Stadt vermittelte. Von großem Interesse waren hierbei die gravierenden Veränderungen der Zeit nach 1945, die das heutige Stadtbild und insbesondere das jüdische Viertel prägten. Abschließend bestieg die Gruppe den Bus, um sich unter sachkundiger Leitung von dem ein Bild zu machen, was von den jüdischen Friedhöfen des alten Meseritz – dem Gemeindefriedhof und dem Friedhof der Nervenheilanstalt Obrawalde – übriggeblieben ist.
Am Folgetag begab sich die Gruppe auf eine Reise zu den jüdischen Spuren in der Region, bei der auf die Problematik der unzähligen Grenzverschiebungen eingegangen wurde, die das Leben der Juden inmitten einer nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft bestimmten. Magdalena Abraham-Diefenbach und Anke Geißler-Grünberg stellten Ziel und Inhalte des laufenden Forschungsprojektes zur Dokumentation der jüdischen Friedhöfe im historischen Ostbrandenburg vor. Ausgehend von der Bedeutung, die jüdische Friedhöfe noch heute besitzen, machte der Blick hinter die Kulissen der diesem Projekt zugrunde liegenden Online-Datenbank deutlich, wie aufwendig die Einpflege sämtlicher Forschungsdaten ist.
Der vorletzte Exkursionstag stand ganz im Zeichen praktischer Arbeit. Die gesamte Gruppe, sowie Aktive von Aktion Sühnezeichen und des zuständigen Forstamtes, trafen sich am jüdischen Friedhof in Trzemeszno Lubuskie. Zunächst ging es darum, den starken Bewuchs zu beseitigen und teilweise unter der Erdoberfläche liegende Grabsteine zu erkennen, freizulegen und zu säubern. Um die schweren Grabsteine wieder aufzurichten, kam immer wieder ein bemerkenswerter, selbstgebauter Kran von Aktion Sühnezeichen zum Einsatz. Nach der Mittagspause widmete sich ein Teil der Gruppe der Dokumentierung von Grabstein-Inschriften. Der andere Teil fertigte einen Lageplan für 114 zu erfassende Grabmale, vergab systematisch Nummern, fotografierte sie auf dieser Grundlage und nahm die jeweiligen Abmaße auf.
Organisiert wurde der internationale Workshop durch den Viadrina-Lehrstuhl für Denkmalkunde, das Institut für Judaistik der Jagiellonen Universität Krakau, den Lehrstuhl für Neuere Geschichte (deutsch-jüdische Geschichte) der Universität Potsdam, das Institut für angewandte Geschichte sowie das Museum des Meseritzer Landes in Międzyrzecz. Partner waren das Ministerium für Kultur, nationales Erbe und Sport der Republik Polen sowie das Taube Center for Jewish Life and Learning in Warschau. Der Workshop stand unter der Schirmherrschaft des Landrates des Kreises Międzyrzecz. Gefördert wurde er durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien in Berlin.
(Anke Geißler-Grünberg)
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