Kunst in kleinen Häppchen

„Mittags im Museum“ heißt die Veranstaltungsreihe, bei der Viadrina-Mitarbeitende Ausstellungen in Frankfurter Museen besuchen. Am 28. Februar führte die Direktorin des Kleist-Museums, Dr. Hannah Lotte Lund, durch die Sonderausstellung „Vernetzte Köpfe“, die die Verbindungen von Kleist, Goethe und Gleim in den intellektuellen Kreisen um 1800 veranschaulicht. 

„Herzlich willkommen im einzigen Kleist-Museum der Welt“ – mit diesen Worten begrüßte Dr. Hannah Lotte Lund rund zehn Viadrina-Mitarbeitende. Lund, die seit Sommer 2016 das Kleist-Museum leitet, gab einen Einblick in die intellektuellen Netzwerke des Brandenburger Dichters und Dramatikers Heinrich von Kleist, des Weimarer Dichters Johann Wolfgang von Goethe und des aus Halberstadt stammenden Dichters und Aufklärers Johann Ludwig Wilhelm Gleim.  

„Für die Ausstellung haben wir versucht, zu rekonstruieren, mit wem die Dichter per Brief kommuniziert haben“, erklärte Lund. Die Ausstellung umfasst Porträts des oberfränkischen Zeichners und Druckers Stephan Klenner-Otto, der sich an historischen Zeichnungen der Literaten orientierte und diese verfremdete. Kurze Begleittexte berichten von den Beziehungen der abgebildeten Personen zu den drei Autoren. Dass diese Beziehungen nicht immer einfach waren, schilderte die Direktorin des Kleist-Museums: „Kleist hatte sich an Gleim gewandt, damit dieser bei Goethe für ihn wirbt. Trotz Gleims Unterstützung blieb Goethes Einstellung zu Kleist allerdings ambivalent.“

Seit 2011 besuchen Beschäftigte der Europa-Universität im Rahmen von „Mittags im Museum“ regelmäßig Museen in Frankfurt (Oder), wie das Museum Viadrina, das Museum Junge Kunst oder das Kleist-Museum. In kurzen Führungen zur Mittagszeit geben die Kuratorinnen und Kuratoren exklusive Einblicke in ihre aktuellen Ausstellungen. Die so gewonnenen ersten Eindrücke können bei einem späteren Besuch mit etwas mehr Zeit vertieft werden. (LW)