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„Die ‚Identitäre Bewegung‘ (IB) ist keine Bewegung im eigentlichen Sinne, sondern ganz klar ein hierarchisch strukturierter Verein“, erklärten Vera Henßler vom „Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum e. V. (apabiz)“ und Dr. Christoph Schulze (Moses-Mendelsohn-Zentrum in Potsdam).
Henßler führte mit theoretischen Grundlagen der IB in den Vortrag ein. Die Ideologie der IB basiere auf der Verschwörungstheorie des französischen Autors Renaud Camus; dieser warne vor dem „Großen Austausch der europäischen Stammvölker“ durch „außereuropäische Einwanderer“. Die IB betone daher die „große europäische Identität, die nationale Identität und die regionale Identität“. Dies sei mit der Abschaffung von Gleichheit, Moderne und Aufklärung gleichzusetzen, so Henßler weiter.
Historisch verorte sich die IB im antiken Sparta. Dies drücke sich etwa in dem Zeichen Lambda aus, welches die IB für sich beansprucht und das als gelber Winkel auf schwarzem Untergrund in einem gelben Kreis dargestellt wird. Dieses Zeichen hätten die Spartaner als Wappen auf ihren Schilden getragen, als sie versuchten, die Perser zurückzuschlagen, erklärte Dr. Schulze. Durch das Symbol will die IB eine Tradition des Kampfes „Europa versus Eindringlinge“ erzeugen, so Dr. Schulze weiter.
Das Zeichen tauchte auch im Sommer 2016 auf, als IB-Aktivisten auf das Brandenburger Tor in Berlin kletterten, die Parole „Sichere Grenzen – Sichere Zukunft“ auf einem Banner entrollten, um gegen die Asylpolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. „Die Bildsprache der provozierenden Aktionen ist besonders wichtig für den Verein; so erregt die Identitäre Bewegung Aufmerksamkeit, das ist grundlegend für den Wiedererkennungswert“, so Dr. Christoph Schulze. In diesem Sinne sei die Identitäre Bewegung vor allem eine Marke, die sich durch Provokation auszeichne und weniger eine politische Bewegung.
40 Studierende und Gäste aus der Stadt waren der Einladung des Allgemeinen Studentischen Ausschusses gefolgt, sich über die „Identitäre Bewegung“ zu informieren. Sie nutzten nach dem einstündigen Vortrag zahlreich die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Das Konzept des „Festival contre le racisme" stammt ursprünglich aus Frankreich, wo es durch den Dachverband der Studierenden (UNEF) bereits seit über einem Jahrzehnt an unterschiedlichen Standorten veranstaltet wird. Die Festivalreihen finden auch seit einigen Jahren an diversen Standorten in Deutschland statt. In diesem Jahr besuchten etwa 150 Gäste die verschiedenen Veranstaltungen an der Viadrina. (CB)
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