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Über 10.000 km ist die Provinz Gyeonggi in Südkorea von Frankfurt (Oder) und Słubice entfernt. Was beide Regionen eint, ist ihre Lage an einer für eine lange Zeit geschlossenen und unüberwindlichen Grenze. Wie trotz widriger Ausgangsbedingungen grenzüberschreitende Annäherungen möglich sein können, erläuterte Viadrina-Wirtschaftshistorikerin und Leiterin des Zentrums für interdisziplinäre Polenstudien, Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast, im Gespräch mit den Gästen.
Fotos: Heide Fest
„Wenn man bedenkt, dass die Region vor nur 70 Jahren infolge des Zweiten Weltkrieges einem Friedhof glich, muss man von einem wahren Wunder an der Oder sprechen“, so die Grenzexpertin. Heute gebe es in vielen Bereichen lebendige Kooperation; diese aber gelänge nur, „wenn beide Seiten etwas davon haben“. Daher seien Programme der EU, die gemeinsame Infrastrukturen fördern, ein wichtiger Schlüssel: „An der deutsch-polnischen Grenze haben wir dank dieser EU-Förderungen heute zum Beispiel gemeinsame Hochwasserschutzsysteme, grenzüberschreitende Fernwärmeversorgungen und gemeinsame Kläranlagen.“
Nicht zu unterschätzen sei dabei das nötige Vertrauen auf beiden Seiten: „Deswegen ist das Gespräch, der Dialog so wichtig. Und die unbedingte Öffnung der Grenze ohne Restriktionen bezüglich Arbeitnehmer- oder anderer Freizügigkeiten, damit die Menschen sich kennenlernen, begegnen und gemeinsam entfalten können“, so Jajeśniak-Quast.
Die lebendige Diskussion zeugte von großem Interesse: „Bei uns gibt es ein großes Interesse an Deutschland und insbesondere an der deutsch-polnischen Grenzregion. Hier ist man ja schon viel weiter als bei uns, wo die Grenze noch geschlossen ist“, so Delegationsleiter und Übersetzer Young-Soo Kim von der Hanns-Seidel-Stiftung, die die zehntägige Deutschlandreise organisierte. (MG)
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