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Internationale Tagung zu Zwangsmigration, Flucht und Heimatsuche

Dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Präzision von Begrifflichkeiten leidenschaftlich ringen können, bewies die Diskussion nach dem Vortrag von Historikerin Prof. Dr. Anke Hilbrenner zum Thema „Geschichte der Displaced Persons: Flucht, Migration und die Dezentralisierung der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert“ am 12. September 2018.

Der öffentliche Vortrag war Teil der Tagung „Displaced Persons im Nachkriegseuropa (1945 - 1950): Zwischen Zwangsmigration, Flucht und der Suche nach einer neuen Heimat“. 20 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Geschichts-, Rechts- und Sozialwissenschaften waren vom 12. bis 14. September zu Gast an der Viadrina und am Collegium Polonicum. In Vorträgen und Diskussionen setzten sie sich mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges u. a. für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter, Insassen von Konzentrationslagern, Kriegsgefangene und Flüchtlinge auseinander, die sich außerhalb ihrer Heimat aufhielten. Im lebhaften Gespräch nach dem Vortrag zeigte sich eine der Herausforderungen bei der Erforschung der Geschichte der „Displaced Persons“: Die grundlegende Einigung auf eine Systematik im Hinblick auf Raum und Zeit und Heterogenität dieser Gruppe.

„Die Konferenz war aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Die Tagung war in Frankfurt (Oder) und Słubice genau an den richtigen Orten, um über transnationale Migrationserfahrungen zu diskutieren. Dort, wo nationale Grenzen in den Hintergrund gerückt sind, wurde ein Richtungsstein gesetzt für die Entgrenzung der Geschichte der „Displaced Persons“. Außerdem ist es uns gelungen, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit etablierten Forschenden ins Gespräch zu bringen und auf diese Weise die zukünftige Forschung besser zu vernetzen. Nicht zuletzt haben wir uns über das große Interesse am öffentlichen Vortrag von Frau Prof. Anke Hilbrenner sehr gefreut“, resümiert Organisator Dr. Markus Nesselrodt die drei Konferenztage.

Die Tagung wurde von den Historikern Markus Nesselrodt (Europa-Universität Viadrina) und Marcus Velke (Universität Bonn) für das internationale „Netzwerk Displaced Persons-Forschung“ organisiert. (AL)

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