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Vom Jangtsekiang an die Oder

Sie machen etwa 40 Prozent der Studierenden im ersten Jahrgang des Bachelorstudiengangs Interkulturelle Germanistik aus: Seit 2013 sind pro Jahr regelmäßig fünf bis acht Studierende aus dem chinesischen Chongqing in dem Studiengang der Viadrina und der Adam-Mickiewicz-Universität (AMU) in Poznań eingeschrieben.

An ihrer Heimatuniversität, der Sichuan International Studies University (SISU), studieren die Austauschstudentinnen und -studenten Germanistik. In Frankfurt (Oder) und Słubice können sie nicht nur ihre Deutschkenntnisse anwenden und ausbauen, sondern interkulturelle Kompetenzen erwerben und in der deutsch-polnischen Doppelstadt an der Oder live erleben.

„Gemeinsam mit der AMU wählen wir in jedem Frühjahr an der SISU die Studierenden aus, die ab dem folgenden Wintersemester für ein Jahr nach Słubfurt kommen. Durch einen schriftlichen Test und ein persönliches Gespräch versuchen wir, die Studierenden so gut es geht kennenzulernen“, erzählt Corinna Kleinke, Koordinatorin für Deutsch als Fremdsprache im Studiengang Interkulturelle Germanistik, über den Auswahlprozess. „Der Aufenthalt in Chongqing ist aber nicht nur für die Studierendenauswahl gedacht; wir halten auch Lehrveranstaltungen, nehmen an Netzwerktreffen von Kulturinstituten, Förderorganisationen oder dem Auswärtigen Amt teil, lernen das Land, die Menschen, ihr Leben und auch ihre Sprache kennen – bei jedem Aufenthalt ein wenig mehr und besser.“

Gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen aus Deutschland und Polen lernen die chinesischen Studierenden an der Viadrina Fremdsprachen, Literatur, Kulturgeschichte, Linguistik und interkulturelle Kommunikation nicht nur in der Theorie, sondern auch in kreativen Praxisprojekten. Zuletzt in einem Theaterkurs, in dem ein eigenes Stück konzipiert und beim Theaterfestival Unithea und für Schülerinnen und Schüler eines Frankfurter Gymnasiums aufgeführt wurde. „Das Theaterstück hat mich sehr beeindruckt. Nach vielen Übungen haben wir die Aufführung ganz herrlich erledigt. Ich mochte das Gefühl, als das Publikum für uns geklatscht hat“, sagte Student Jiaxin nach der Aufführung.

Ausdruck des intensiven deutsch-polnisch-chinesischen Kulturaustauschs war im Sommersemester 2018 auch ein Grundkurs in chinesischer Sprache und Kultur, den die Studierenden aus Chongqing für ihre Mitstudierenden und andere Interessierte angeboten haben. Mit Unterstützung der Lehrenden hatten sie sich ein eigenes Lehrkonzept erarbeitet. „Nach der ersten Unterrichtsstunde war ich sehr stolz auf mich, weil ich fast frei gesprochen hatte. Für den nächsten Kurs hatte ich mich gemeldet, allein den praktischen Teil zu halten – also ungefähr 45 Minuten. So einen langen Vortrag hatte ich auf Deutsch noch nie gehalten, nichtmal auf Chinesisch. Deswegen war ich ganz aufgeregt, habe mich aber sehr darauf gefreut und mich das ganze Wochenende darauf vorbereitet“, erinnert sich Student Haotian zurück. (UP)

Zu den Webseiten des Studiengangs Interkulturelle Germanistik

 

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