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„Die Grenze von 1918 ist auch anhand der Architektur zu erkennen“ – Ausstellung zur Architektur der Zwischenkriegszeit eröffnet

Im Rahmen des Projektes „1918. Die vergessene Grenze. Zapomniana Granica“ wurde am 18. Oktober die Ausstellung „Zwischen Nationalem Stil und Moderne. Architektur der Zwischenkriegszeit in Frankfurt (Oder) und Posen“ eröffnet. 

Einer thematischen Einführung durch die Kuratoren Uwe Rada und Dr. Szymon Piotr Kubiak im Bolfrashaus folgte die feierliche Vernissage am Ausstellungscontainer auf dem Europaplatz vor dem Auditorium Maximum. Begleitet wurde die Eröffnung von Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal und vom Rektor der Adam-Miezkewicz-Universität in Poznań, Prof. Dr. Andrzej Lesicki.

„Mit der Grenzziehung von 1918 zwischen Deutschland und Polen entstand eine neue Situation für Frankfurt (Oder) und Poznan“, so Journalist und Kurator Uwe Rada. „Frankfurt (Oder) rückte damals näher an die Grenze und verstand sich als Stadt der deutschen ,Ostmark‘. Poznań wurde zur westlichsten Großstadt Polens. Fortan standen beide Städte wirtschaftlich, politisch und auch architektonisch in Konkurrenz.“

Die schwierige Beziehung beider Länder in der Zwischenkriegszeit habe sich auch an der Eisenbahnverbindung zwischen Frankfurt und Poznan gezeigt. „Neue Verkehrswege, Bahnhöfe und die Verlegung der Reichsbahndirektion Ost nach Frankfurt (Oder) hatten unmittelbaren Einfluss auf die Entwicklung beide Städte“, so Rada weiter. In Frankfurt (Oder) lasse sich dies an der heutigen Paulinenhofsiedlung erkennen, ein Wohnkomplex, der speziell für Mitarbeiter der damaligen Reichsbahn errichtet worden sei. 

Die Ausstellung ist in zwölf Kapitel gegliedert. Eines davon zeigt die Arbeiten des Posener Architekten Adam Ballenstedt. Das von ihm entworfene Gebäude der Posener Wirtschaftsuniversität ist eines der interessantesten aus der Zwischenkriegszeit. Insgesamt habe, so Kurator Szymon Piotr Kubiak, die Architektur in Poznań unter dem Zeichen der „Entpreußung“ gestanden. „Es sollte ein eigener polnischer Stil geprägt werden. Trotz der Unterschiede gab es auf dem Weg vom nationalen Stil in die Moderne aber auch einige Gemeinsamkeiten, die erst mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus verschwanden“, so Kubiak. (Robert Schwaß / MG)

Der Ausstellungscontainer befindet sich noch bis zum 3. November in Frankfurt (Oder).

Weitere Informationen: www.1918-2018.eu

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