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rbb-Intendantin Patricia Schlesinger tauschte Radio und TV gegen Live-Vortrag im Hörsaal

Am 25. Oktober war Patricia Schlesinger für einen Tag Dozentin an der Viadrina. Die Intendantin des rbb tauschte ihren Arbeitsplatz mit Viadrina-Managementforscher Prof. Dr. Jochen Koch und sprach in einem öffentlichen Vortrag zum Thema: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine (De-) Legitimation“.

Die rbb-Intendantin betonte den unbestrittenen Wert der unabhängigen und überparteilichen Berichterstattung für die liberale Demokratie: „Es gibt kein liberal-demokratisches Land auf der Welt, das keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat“. Welche Gefahren der Einfluss von Politik auf die öffentlichen Medien mit sich bringt, machte sie am Beispiel Polens deutlich: dort seien die öffentlichen Medien zum Propagandainstrument der Regierung geworden.

Über ihre ersten beiden Jahre als Intendantin beim rbb, in denen sie eine umfassende Fernseh-Programmreform startete, sagte Schlesinger: „Mein Ziel war, den Sender moderner und interessanter zu machen. Er sollte zu einem guten Freund werden, den man gern ins Wohnzimmer einlädt.“ Sie habe vor allem auf die Veränderungsbereitschaft ihrer Belegschaft und auf die Transparenz des gesamten Prozesses gesetzt. Die rbb-Kampagne „Bloß nicht langweilen“ und neue Sendeformate wie die „Abendshow” oder „SUPER.MARKT” seien die ersten sichtbaren Ergebnisse für die Zuschauerinnen und Zuschauer. „Neuerdings r senden an vier von fünf Werktagen zur Hauptsendezeit ein eigenes Programm aus unserer Region für die Menschen in unserem Sendegebiet”, erklärte sie.
Auch neue Dialogformate mit dem Publikum erfüllten im Sender eine wichtige Rolle – „Ehrlich auf Augenhöhe in Dialog treten – das ist die Verantwortung des öffentlichen Rundfunks und eine Möglichkeit, mit Hass, Gewalt und unsachlicher Kritik im Internet umzugehen.“, so Schlesinger.

Auf Augenhöhe ging es im anschließenden Gespräch zwischen Patricia Schlesinger und Prof. Dr. Jochen Koch unter anderem um den digitalen Wandel, externe Berater und Objektivität der Berichterstattung.

Der Besuch fand im Rahmen eines Theorie-Praxis-Transfers, inspiriert durch das Programm „Perspektivwechsel“ des Brandenburgischen Wissenschaftsministeriums, statt. (AL)

Fotos: Heide Fest

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