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Zu Beginn der Veranstaltung betonte Berlins Kultur-Senator Dr. Klaus Lederer dass noch immer um die Bewertung des Vertrages gerungen werde und sich die Frage stelle, welche Bedeutung ihm beigemessen werden könne.
Prof. Dr. Claudia Weber, die in ihrem August erschienenen Buch „Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz“ die Vorgeschichte und Folgen des Vertrages untersucht, bewertet den Vertrag als „Präludium“ zum eigentlichen Krieg, betonte aber auch, dass dieses Bündnis nicht total überraschend gewesen sein könne.
Zugrunde lägen die Fragen nach der Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg und nach den Ambitionen der jungen Nationalstaaten Europas, die auch territoriale Ansprüche hegten. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch der Blick auf die deutsch-sowjetischen Beziehungen nach dem Machtantritt Hitlers, die als Voraussetzung für den Pakt zu sehen sind – der Pakt selbst sei das Resultat der Bemühungen in Kontakt zu bleiben.
Wichtig sei ebenfalls, die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit und gegenseitige Wahrnehmung in den Monaten vor Vertragsschluss zu berücksichtigen. Claudia Weber betonte, dass in dieser Zeit eng miteinander verhandelt wurde.
Die anschließende Diskussion mit Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej von der Universität Warschau, Dr. Ekaterina Makhotina von der Universität Bonn und Markus Meckel, Ratsvorsitzender der Stiftung Aufarbeitung und letzter Außenminister der DDR, legte den Fokus auf die Auswirkungen des Vertrages auf aktuelle Fragen der Geopolitik. Die Podiumsgäste wiesen in der von Deutschlandfunk-Redakteurin Sabine Adler moderierten Runde darauf hin, dass es innerhalb der Geschichtswissenschaft einen regen Austausch zum Hitler-Stalin-Pakt, seinem Entstehen und seinen Folgen gebe – dieser in der Politik jedoch leider nur zögerlich geführt würde. Ebenso sei die Bewertung des Paktes in Russland, Polen, dem Baltikum und Deutschland sehr differenziert und teils auch gegensätzlich. Umso wichtiger ist hier der Dialog und Austausch – auch und gerade 80 Jahre nach Vertragsschluss.
Am Tag nach dieser Diskussion in Berlin stellte Claudia Weber ihre Erkenntnisse der Frankfurter Öffentlichkeit vor. Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für die Opfer von Stalinismus und NS-Herrschaft hielt sie einen Vortrag und las aus ihrem Buch. (CB)
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