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„Exzellenten Nachwuchs frühzeitig gewinnen“

Acht Tenure-Track-Professuren konnte sich die Viadrina beim Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sichern. Was dieser Erfolg für die Viadrina bedeutet, berichtet Janine Nuyken, Vizepräsidentin für Hochschulentwicklung und Chancengleichheit, im Interview.

Am 12. September erhielt die Viadrina die frohe Botschaft über die erfolgreich eingeworbenen Tenure-Professuren. Wann werden die neuen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anfangen?
Das Programm startet zum 1. Dezember 2019, ab dann können die acht Professuren ausgeschrieben werden. Besetzt werden müssen sie bis zum 30. November 2022. Die Förderung endet spätestens am 30. November 2032, je nachdem, wie lange die mindestens für sechs Jahre durch den Bund finanzierten Professuren laufen. Die Laufzeit kann unterschiedlich sein, da Verlängerungen, etwa aufgrund von Elternzeit, möglich sind.

Die Betonung liegt auf Nachwuchsförderung – gibt es Altersbegrenzungen?
Es gibt keine starre Altersgrenze. Die Bundesregierung hat als Zielgruppe den wissenschaftlichen Nachwuchs in einer frühen Karrierephase definiert, also Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich kurz nach der Promotion befinden.

Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich durch diese Art der Professuren für den wissenschaftlichen Nachwuchs und für die Viadrina?
Eine Tenure-Track-Professur bietet jungen, exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, zügig nach der Promotion auf eine Professur zu gelangen und sich in Forschung und Lehre selbstständig zu bewähren. Für die Viadrina bietet das Programm die Chance, sehr gute Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an uns zu binden und mit ihnen das Profil der Universität weiter zu entwickeln. 

Jede Fakultät und die European New School of Digital Studies (ENS) werden Einsatzort für jeweils zwei der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Wie werden die Professuren ausgestaltet?
Die thematische Ausrichtung steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht exakt fest. An den drei Fakultäten wird es sich um sechs vorgezogene Nachbesetzungen einer Lebenszeitprofessur handeln. In diesem Modell wird eine Professur für eine gewisse Zeit quasi doppelt besetzt. Für den Fall der positiven Evaluierung rückt die Tenure-Professur dann zum Zeitpunkt der Pensionierung des derzeitigen Stelleninhabers oder der Stelleninhaberin in die Professur nach.

An der gerade erst entstehenden ENS ist dieses Modell nicht einsetzbar.
Hier kommt das Instrument der Profilprofessur zum Einsatz. Ziel ist es, auf diese Weise exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Aus- und Inland zu gewinnen und ihnen mit der Tenure-Track-Professur zu einem frühen Karrierezeitpunkt eine langfristige Perspektive an der Europa-Universität zu bieten.

Wie fügen sich diese Stellen in das Gesamtkonzept zur Nachwuchsförderung ein?
Die Tenure-Track-Professuren sind ein wichtiger Teil des Personalentwicklungskonzeptes für das wissenschaftliche Personal, das wir 2017 entwickelt und 2018 aktualisiert haben. Neben der Tenure-Track-Professur haben wir darin unterschiedliche Karrierewege definiert: befristete Qualifikationsstellen in der Promotions- und der Postdocphase, befristete Drittmittelstellen und unbefristete wissenschaftliche Funktionsstellen. Der Mehrwert: Für die befristeten Stellen im wissenschaftlichen Bereich konnten wir Verbesserungen schaffen, etwa die Festlegung des Anteils der Arbeitszeit, der der wissenschaftlichen Qualifikation vorbehalten ist, die Befristungsdauer und die Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere. 

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