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Unter denen, die in aller Frühe in den Bus stiegen, war auch die Studentin Marie Glißmann, AStA-Referentin für Hochschulpolitik und Städtepolitik: „Meine Motivation teilzunehmen war vielseitig. Frankfurt (Oder) muss Uni-Stadt werden und genau diesen Eindruck wollte ich vermitteln, den Frankfurterinnen und Frankfurtern sowie den Heilbronnerinnen und Heilbronnern.“ Neben dem selbst gestellten Auftrag, sich als Studentin einzumischen, war es für Marie Glißmann zudem wichtig, Menschen aus der Oderstadt kennenzulernen – ihre Geschichten und Ideen für das Zusammenleben in Ost und West sowie in Frankfurt. Als Nachwendekind aus dem Osten erkennt sie Parallelen zwischen der Schließung des Halbleiterwerkes in Frankfurt und des Veritas Nähmaschinenwerkes in ihrer Heimatregion Wittenberge, was ähnliche schmerzliche Lücken hinterlassen hat. Marie Glißmann wollte sich bei dem Bürgerdialog auf die Suche nach weiteren Dingen begeben, „die uns als Städte und Menschen verbinden“. >>>weiterlesen
Zu dem Einigenden gehört nicht nur Heinrich von Kleists Käthchen von Heilbronn. Beispielsweise ist Heilbronn seit Kurzem auch Uni-Stadt; auf dem neuen Campus fand die Tagung statt. In den Gesprächsrunden trafen sich Frauenrechtlerinnen aus DDR und BRD, Historikerinnen und Historiker aus Ost und West sprachen miteinander – und die ehrenamtliche Vorsitzende des Kunstvereins Heilbronn plante nach dem ersten Workshop ihren Besuch in der Oderstadt, samt Besichtigung von DDR-Kunstwerken in der Großen Scharrnstraße.
Die Teilnehmenden besprachen zentrale Fragen, wie: Welche Rolle spielt Anerkennung? Was können wir voneinander lernen? Wie gestaltet sich gutes Leben? Das gemeinsame Fazit war: Zwischen Brandenburgern und Württembergern gibt es deutlich mehr Verbindendes als Trennendes.
Der Masterstudent und gebürtige Heilbronner Mateusz Weis-Banaszczyk fasst die Idee des Bürgerdialogs als sehr gelungen zusammen: „Bei optimalen Tagungsbedingungen ergab sich für die recht große Gruppe von gesellschaftspolitisch interessierten Akteuren eine perfekte Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und auf Augenhöhe miteinander zu diskutieren. Auch wenn nicht alle Fragen abschließend geklärt werden konnten, war ich sehr froh drüber, dass auch für sensible und emotionalisierende Themen der nötige Raum geschaffen wurde.“
Die Heimfahrt gen Osten traten die vier Studierenden zufrieden und ermutigt an. Sie hoffen, dass beim kommenden städtepartnerschaftlichen Treffen mehr Studierende aus Heilbronn und Frankfurt dabei sind.
(Marie Glißmann und Mateusz Weis-Banaszczyk)
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