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Seit der letzten Maiwoche ist trotz Online-Lehre und Homeoffice wieder mehr Leben auf dem Campus. Fast täglich kommen Studierende zu Prüfungen ins Audimax- und das Gräfin-Dönhoff-Gebäude. Bis zu 200 Studierende sind es am Tag – fast 5.000 Prüfungsfälle sind bis Ende Juli angesetzt. Dass die Klausuren nach deren kurzfristiger Absage im März nun stattfinden können, ist Ergebnis einer wochenlangen Vorarbeit unter anderem durch die Fakultäten und die Raumplanung. „Die Prüfungen liefen erfreulich gut ab. Dafür waren aber große und zeitlich umfangreiche Abstimmungen in den verschiedensten Konstellationen notwendig“, berichtet Sönke Matthiessen, Geschäftsführer der Kulturwissenschaftlichen Fakultät. An ihr wurden sieben nachgeholte Klausuren geschrieben, an der Juristischen und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät war es ein Vielfaches. >>>weiterlesen
Fotos: Heide Fest, Michaela Ignatius
„Seit April sind wir mit den Planungen beschäftigt, es ist etwa der dreifache Aufwand von üblichen Prüfungsphasen“, schätzt Frank Rudovsky, Geschäftsführer der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit habe man das an seiner Fakultät aber gemeistert und auch die Studierenden habe er als entspannt wahrgenommen. Diese Stimmung bestätigt sich vor dem Audimax im Gespräch mit Studierenden, die vor allem dankbar sind für die Gelegenheit, ihre Leistungen trotz der Umstände zu erbringen. Dank der längeren Lernzeit sind einige sogar besser vorbereitet, als sie es im März gewesen wären. Ein Rest Nervosität bleibt, daran ändern Masken, Abstand und Plexiglas nicht viel.
Auch Michaela Ignatius, Geschäftsführerin der Juristischen Fakultät, lobt die Studierenden, die sich diszipliniert an die neuen Regeln gehalten haben – vom Eintreffen in sogenannten Boardinggruppen, à zehn Personen, über die vorgegebenen Abstände bis zur Mund-Nase-Bedeckung. Dank der Unterstützung durch das Dezernat für zentrale Dienstleistungen an den Prüfungstagen und der Vorarbeit der Sekretariate seien die Klausuren bisher gut verlaufen. „Bedauerlicherweise haben aber nur etwa zwei Drittel oder manchmal nur die Hälfte der angemeldeten Studierenden teilgenommen“, berichtet Michaela Ignatius. Sie führt das neben anderen Gründen auf die sehr großzügige Rücktrittsregelung zurück, nach der Studierende ohne Angabe von Gründen von der Prüfung zurücktreten durften.
„Die meisten Studierenden sind sehr geduldig, was die längeren Boardingzeiten und ähnliches angeht“, hat Janine Lehmann, Vorsitzende des Allgemeinen Studentischen Ausschusses, beobachtet. Neben kleineren Irritationen über strenge Anmeldefristen seien sie vor allem glücklich, ein wenig Uni-Leben zurückzugewinnen sowie Kommilitoninnen und Kommilitonen wiederzusehen. (FA)
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