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„Von den Studierenden lasse ich mich nur ungern entwöhnen“ – Prof. Dr. Wolfgang Peters in den Ruhestand verabschiedet

24 Jahre, ungezählte Studierende und immer das gleiche Büro – so lautet die verkürzte Viadrina-Bilanz von Prof. Dr. Wolfgang Peters, Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwirtschaft, anlässlich seiner Verabschiedung am 21. September. Zum Ende des Monats geht er in den Ruhestand, was ihn nach eigener Ankündigung nicht davon abhalten wird, täglich an seinen Forschungsprojekten weiter zu arbeiten.

In den vergangenen Wochen hat Prof. Dr. Wolfgang Peters sein Büro im Hauptgebäude ausgeräumt, in dem er 24 Jahre lang gearbeitet hat. Die letzten Abschlussarbeiten sind korrigiert, die Klausuren benotet, eine Abschiedsfeier mit Studierenden steht bevor. „Ich habe nicht das Gefühl, dass da ein Loch wartet“, sagt er im Abschiedsgespräch mit Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal und Prof. Dr. Wolfgang Schmid, Prodekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.

Abschied_Peters_600 ©Agnieszka Lindner

Foto: Agnieszka Lindner

Seine letzte Vorlesung vor Studierenden im Hörsaal hatte Wolfgang Peters im Wintersemester 2019/2020 gehalten; damals ohne zu wissen, dass es die letzte sein sollte. Dass ausgerechnet sein letztes Semester ein digitales war, in dem sich der Kontakt zu Studierenden auf Anrufe beschränkte, findet er „wenig erbaulich“. „Von den Studierenden lasse ich mich nur ungern entwöhnen“, sagt er und wünscht sich und der Europa-Universität, dass es eine baldige Rückkehr in den Präsenzbetrieb gibt. „Ohne die Studierenden hier vor Ort lebt die Universität nicht.“

Er selbst, der schnell nach seinem beruflichen Start an der Oder auch privat zum Frankfurter wurde, wird weiterhin so gut wie täglich an der Viadrina präsent sein. Forschungsprojekte über Klimaverträge sowie zu industrieökonomischen Fragestellungen staatlicher Qualitätsregulierung seien noch nicht abgeschlossen. „Und wenn ich die zu Ende getrieben habe, dann – möchte ich wetten – fällt mir noch etwas Neues ein“, fügt er schmunzelnd hinzu. Die Themen, die ihn in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigt haben – strategisches, staatliches Handeln zur Einflussnahme auf die Wirtschaft sowie mit Globalisierung und Außenhandel verbundene Fragen – haben an Aktualität nicht verloren.

Zum Abschluss der Verabschiedung lässt Wolfgang Peters seinen Blick durch das Präsidialbüro schweifen und erinnert sich, mit wem er schon hier saß: Dr. Gunter Pleuger, Prof. Dr. Gesine Schwan, Prof. Dr. Hans N. Weiler... Zu letzterem sendet er besonders herzliche Grüße: „Wir waren uns nicht immer einig, aber im Nachhinein muss ich sagen: Er hatte vielfach recht.“
(FA)

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