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Georgische, russische und Viadrina-Studierende beraten über Konfliktprävention – Seminar im Rahmen der Internationalen digitalen Netzwerkuniversität

Viadrina-Studierende haben in diesem Sommersemester gemeinsam mit georgischen und russischen Studierenden ein Seminar über Konfliktprävention belegt. Das virtuelle Lehrangebot des Instituts für Konfliktmanagement ist Ergebnis einer Beteiligung der Viadrina an der Internationalen digitalen Netzwerkuniversität.

„Meine größte Erkenntnis in diesem sehr speziellen Semester war, wie gut und interaktiv Online-Lehre sein kann, wenn sie gut vorbereitet und durchdacht ist.“ Dieses Fazit zieht Lina-Sophie Horn aus dem Seminar „Conflict Prevention and Peace Studies“, das sie im Sommersemester besucht hat. Lange bevor alle Lehrenden aufgrund der Pandemie in kürzester Zeit auf ein Online-Semester umstellen mussten, hatte das Institut für Konfliktmanagement das Seminar gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von der Staatlichen Ilia-Universität in Georgien und der Föderalen Universität Kasan als virtuelles, internationales Lehrangebot geplant.

Netzwerkuni_600 ©Privat

Im vergangenen Jahr trafen sich die Beteiligten der Internationalen digitalen Netzwerkuniversität in Berlin, um den Kurs vorzubereiten. Unter ihnen auch Prof. Dr. Swetlana Tachtarowa von der Föderalen Universität Kasan.


Und so trafen sich Viadrina-Studierende wie Lina-Sophie Horn, die an der Viadrina im 4. Semester „Recht und Politik“ studiert, per Videokonferenzen mit russischen und georgischen Studierenden, um über politische Konflikte, ihre Lösungen und Konfliktprävention zu diskutieren. Als äußerst bereichernd hat Lina-Sophie Horn diese Zusammenarbeit – bei allem Aufwand für eine gelingende Kommunikation – empfunden: „Die Teilnahme von Studierenden aus verschiedenen Ländern hat mehr Vielfalt hineingebracht, gerade wenn es um Konflikte geht, die in einer Region stattfinden, zu der man selbst wenig Zugang hat.“

Der besondere Kurs kam durch die Beteiligung der Viadrina an der Internationalen digitalen Netzwerkuniversität des Goethe-Instituts zustande. Darin haben sich Universitäten und Hochschulen virtuell zusammengeschlossen, um mit gemeinsamen Online-Lehrveranstaltungen interkulturellen Austausch und gegenseitige Verständigung zu fördern. Den teils stark belasteten politischen Beziehungen soll eine gelebte universitäre Kooperation entgegengesetzt werden.

„Das Ziel, einen Beitrag zu Konfliktprävention und friedlicher Konfliktbearbeitung zu leisten, spiegelt sich auch in den Kursinhalten wider“, berichtet Mario Clemens, der für das Institut für Konfliktmanagement das Seminar mit konzipiert hat. Neben den Inhalten sei auch die besondere Zusammensetzung der Studierenden besonders lehrreich.  „Das Zusammentreffen von teils sehr unterschiedlichen, durch die jeweiligen Erfahrungshintergründe und Bildungssysteme geprägten, Sichtweisen auf einen einzelnen Konflikt ermöglicht das kritische Hinterfragen der eigenen – notwendig beschränkten – Sichtweise. Oder, umgekehrt, das explizite Ausformulieren und Verteidigen einer vorher als selbstverständlich erachteten Position“, fasst er den Mehrwert der Internationalität zusammen.

Ausgehend von den äußerst positiven Rückmeldungen aller Beteiligten soll es eine Wiederholung des Seminars im nächsten Sommersemester geben. Für Lina-Sophie Horn steht fest: In ihrem Masterstudium und auch außerhalb der Universität wird sie sich weiter mit dem Thema internationale Konflikte und deren Lösung beschäftigen.
(FA)

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