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Die deutsche Sprache habe für das Verabschieden eine sehr schöne Formulierung: „Auf Wiedersehen!“ Unter dieses Motto wolle man die heutige Feier stellen, so Alexander Grimm, Leiter des Spanisch-Lektorates und Nachfolger von Dr. Thomas Vogel.
Die Liste der Verdienste von Thomas Vogel sei lang, so Grimm. Sie umfasse die Gründung und 28-jährige Leitung des Sprachenzentrums, zehn Jahre Vorsitz des Arbeitskreises der Sprachenzentren an Hochschulen (AKS), die Gründung und zwölfjährige Leitung der Wulkow-Gruppe – ein Zusammenschluss der Leiterinnen und Leiter universitärer Sprachenzentren aus ganz Europa – und die Gründung der viadrina sprachen gmbh. Das Wichtigste aber sei, dankte Grimm mit Rückgriff auf die Festschrift zum 65. Geburtstag von Thomas Vogel: „Language centers give people homes. – Du, lieber Thomas, hast uns ein solches Zuhause gegeben!“ >>>weiterlesen
Fotos: Tomasz Rajewicz, Kamil Kubacik
Viadrina-Kanzler Niels Helle-Meyer hob hervor, dass Thomas Vogel nicht nur Sprachlehrer durch und durch sei, sondern auch ein über den Tellerrand blickender Entrepreneur, wie die Gründung der viadrina sprachen gmbh eindrucksvoll zeige. Zudem sei er ein „Leitwolf“, der mit der Wulkow-Gruppe eine lebendige, internationale Austauschplattform mit einem besonderen kollegialen Spirit geschaffen habe. „Damit tragen Sie den besonderen Geist der Viadrina auch nach außen“, dankte er Thomas Vogel und fügte an: „Sie hören nicht auf, Botschafter der Viadrina und der Mehrsprachigkeit zu sein und bauen in Abchasien ein Sprachenzentrum auf.“ Man könne also sagen: „Wir schicken unseren besten Mann nach Abchasien“, so der Kanzler.
Die ehemalige Leiterin des Deutsch-Lektorates und Kollegin der ersten Stunde, Dr. Bärbel Wolfgramm, dankte mit einem literarischen Rückblick auf Thomas Vogels Berufsleben, den sie anhand bekannter Buchtitel aufspannte: „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit und im Westen nichts Neues, kamst Du hierher, der Ostwind blies Dir ins Gesicht.“ Thomas Vogel sei „kein Mann ohne Eigenschaften“, eher ein „Alexis Sorbas, aufrichtig, voller intellektueller Energie und Vitalität“. Andreas Bahr, Leiter des Französisch-Lektorates und ebenfalls Kollege der ersten Stunde, dankte für das Vertrauen, das Thomas Vogel dem Kollegium geschenkt habe: „Deine Rolle als Mentor ist etwas ganz Besonderes: Mit Deinem ,Mach mal!‘ warst Du immer Ermutiger und Ermöglicher, dafür ganz herzlichen Dank!“
Thomas Vogel dankte mit einem persönlichen Resümee: Die Antwort auf die Frage, wie er es so lange als Leiter des Sprachenzentrums ausgehalten habe, liege in der Besonderheit der Viadrina: „Die Erwartungen an die Professionalität der Sprachenzentren an deutschen Hochschulen sind hoch, das Interesse ist jedoch häufig freundlich als indifferent zu beschreiben“. Hier an der Viadrina aber sei das anders. „Kreativität, Begeisterungsfähigkeit, Empathiefähigkeit und Professionalität machen diesen Ort und seine Menschen aus.“
Seinen Wunsch für die Zukunft des Sprachenzentrums verband er mit der Erinnerung an die Aufbauzeit der Viadrina: „Die Gründungsväter wollten eine andere Universität: 1992 war die Viadrina die einzige Hochschule Deutschlands mit einem Mission Statement.“ Plattform der Begegnung für Studierende aus West und Ost habe man sein wollen; Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenausbildung seien daher von Beginn integraler Bestandteil des Verständnisses der Viadrina gewesen: „Dass wir uns dieser Aufgabe des Dialogs annehmen, ist heute notwendiger denn je. Als Sprachenzentrum übernehmen wir dabei eine wichtige Rolle, denn Dialog braucht Sprache.“
(MG)
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