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Herbst statt Sommer, On Air statt Open Air, Videos statt Live Performances, WhatsApp-Gruppe statt Teamsitzung. Die Studierenden, die mit Projektleiterin Jacqueline Köster in diesem Jahr das Programm für „He(a)ring“ zusammengestellt haben, mussten vor allem Flexibilität beweisen. „Wir sind so froh, dass alles gut geklappt hat“, sagte Josephine Seiffert, Kuwi-Studentin im 3. Semester, am Ende der Online-Festivalwoche vom 16. bis 23. November. >>>weiterleiten
Schnell sei im Frühjahr klar gewesen, dass das Format angepasst werden muss und es nicht, wie seit vielen Jahren üblich, als Live- und Vor-Ort-Programmpunkt des Stadtfestes „Bunter Hering“ im Garten des Kleist-Museums durchgeführt werden kann. „Es war einfach das Vernünftigste alles online stattfinden zu lassen“, erinnert sich Josephine Seiffert, eine von rund zehn Studierenden, die das Programm im Rahmen eines Seminars im Sommersemester organisiert haben. Nicht nur für das Organisationsteam, auch für die Künstlerinnen und Künstler sei das neue Format eine Herausforderung gewesen. „Videos von ihrer Kunst zu produzieren war für viele neu und oft gar nicht einfach“, verrät die Studentin.
Die Ergebnisse auf der für sieben Tage freigeschalteten Webseite zeigten eine breite Vielfalt. Eindrucks- und kraftvoll textete Poetry Slammerin Jessy James la Fleur, die beruflich mit jugendlichen Geflüchteten arbeitet, über ein Zuhause, das sie ihrem zerrütteten Gegenüber gern schaffen würde. „Ich wünschte, ich könnte deine Trümmer wieder zusammenkleben“, heißt es in einem ihrer Texte und dass sie Narben in „wunderschöne, richtungsweisende Linien“ verwandeln und den „Vorgarten mit Zuversicht pflastern“ möchte.
Poetisch auch der Ansatz des ehemaligen Viadrina-Studenten und Graffiti-Künstlers P. Banause, der Assoziationen von Frieden in einer filmischen Collage aneinandergeschnitten hat. Klaviermusik, Tanz, die Farbe Mintgrün, Baumalleen – all das mündet in einem abschließenden gesprayten Bild.
Auch anhand von Pantomime, Puppentheater, Interviews und Songs konnten sich Festivalbesucherinnen und -besucher eigene Gedanken über Frieden und dessen Abwesenheit machen. Am Ende des Tages konnten sie sich – wie bei jedem guten Festival auch – austoben; etwa zu den treibenden Elektrobeats von Sinner & Saint, deren Plattendecks echtes Clubgefühl ins heimische Wohnzimmer brachten.
(FA)
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