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Viadrina-Alumni Dr. Clemens Bushart und Dr. Klaus-Christian Fritzsche mit Berlin-Brandenburgischem Justizpreis „Carl Gottlieb Svarez“ geehrt

Außergerichtliche Mediation und innovative Lebensmittel im EU-Recht: Dr. Clemens Bushart sowie Dr. Klaus-Christian Fritzsche erhielten am 21. Dezember den Berlin-Brandenburgischen Justizpreis „Carl Gottlieb Svarez“ des Jahres 2020. Die Juristen wurden damit für ihre herausragenden Dissertationen geehrt, die sie an der Viadrina geschrieben haben.

Clemens Bushart promovierte zum Thema „§278a ZPO als Schnittstelle zwischen Gerichtsverfahren und außergerichtlicher Mediation - Eine Untersuchung richterlichen Verweisungsverhaltens“. Doktormutter ist Prof. Dr. Ulla Gläßer, Professorin für Mediation, Konfliktmanagement und Verfahrenslehre an der Juristischen Fakultät. Clemens Bushart hat in Freiburg und Buenos Aires Rechtswissenschaften studiert und arbeitet heute als Rechtsanwalt und zertifizierter Mediator. 2018 promovierte er an der Viadrina. In seiner Doktorarbeit widmet er sich der Mediation, eine weniger genutzte alternative Konfliktbearbeitung im Rechtsprozess. Weiterhin gibt er Handlungsempfehlungen, wie der Paragraph 278a der Zivilprozessordnung („Mediation, außergerichtliche Konfliktbeilegung“) besser und häufiger genutzt werden kann.

mdj-fritzsche-justizpreis-395px ©Ministerium der Justiz

Preisträger Dr. Klaus-Christian Fritzsche und Justizministerin Susanne Hoffmann bei der Preisverleihung in Potsdam.


Klaus-Christian Fritzsche erhält den Justizpreis für seine Doktorarbeit mit dem Titel „Innovative Lebensmittel im europäischen Verwaltungsverfahrensrecht - Die Zulassung von Novel Food als Risikoentscheidung“, die vom Lehrstuhl Öffentliches Recht, Verwaltungs-, Europa-, Umwelt-, Agrar- und Ernährungswirtschaftsrecht von Prof. Dr. Ines Härtel betreut wurde. Zentraler Untersuchungsgegenstand der Dissertation ist die Novel-Food-Verordnung (EU) 2015/2283, die die Zulassung neuartiger Lebensmittel auf dem EU-Markt regelt. Der Jurist geht dabei der Frage nach, inwiefern eine Balance zwischen Risikokontrolle und Innovationsoffenheit möglich ist.

Brandenburgs Justizministerin Susanne Hoffmann verband die Verleihung mit einem Dank: „Ich möchte diese Preisverleihung zum Anlass nehmen, den juristischen Fakultäten des Landes ausdrücklich zu danken. Sie haben unsere heutigen Preisträger auf dem Weg zu ihren beeindruckenden Leistungen begleitet. Diese belegen, dass an den juristischen Fakultäten unseres Landes hervorragende wissenschaftliche Arbeit geleistet wird, auf die wir stolz sein können.“

Der Justizpreis wird im Gedenken an das Wirken des preußischen Justizreformers Carl Gottlieb Svarez (1746-1798) verliehen, der unter anderem in Brandenburg und Berlin arbeitete. Svarez hatte ab 1762 an der alten Viadrina Jura studiert. (HST)