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Als „metallisch technoide Perfektion“ gilt der Trinkbrunnen von Christian Roehl. Filigrane Metallröhren ziehen sich in die Höhe und korrespondieren mit dem Turm der Friedenskirche am Ende der Straßenflucht; die eckige Form des Beckens wird vom Straßenpflaster aufgenommen. „Kein anderes Kunstwerk ist besser geeignet, das Patenkind vom Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien zu sein. Es gehört zum Haus dazu“, findet Antje Wilke, die als studentische Hilfskraft am Zentrum arbeitet und sich unter anderem für ihre Masterarbeit mit der baubezogenen Kunst in der Fußgängerzone der Großen Scharrnstraße beschäftigt. Das Haus, von dem sie spricht, ist die Große Scharrnstraße 23 a, in die das Zentrum vor Kurzem gemeinsam mit weiteren Viadrina-Einrichtungen eingezogen ist. >>>weiterlesen
Fotos: Heide Fest, Antje Wilke
Magdalena Scherer von den Kulturbetrieben der Stadt bedankte sich bei Zentrums-Direktorin Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast für die Übernahme der Patenschaft. Der Brunnen könne aufgrund der veralteten Technik nicht mehr als Trinkwasserspender genutzt werden und werde daher häufig als Mülleimer missbraucht: „Deshalb war es mir und auch der Nachlassverwalterin des Künstlers so wichtig, dass eine Patenschaft zustande kommt.“ Schon am Morgen des Jubiläumstages zeigte das Team vom Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien, dass es die Patenschaft ernst nimmt und entfernte Müll, Dreck und Schriftzüge von dem Kunstwerk.
„Als ich heute früh gesehen habe, wie die Kolleginnen und Kollegen den Brunnen saubergemacht haben, dachte ich mir: Wir sind wirklich angekommen in dieser Stadt“, sagte Dagmara Jajeśniak-Quast. Genau dieses Zeichen soll auch von der Patenschaft ausgehen, die das Zentrum ganz bewusst übernehme. Im Vorbeigehen werde man künftig den sich immer wieder ansammelnden Unrat entfernen und regelmäßig Putzaktionen veranstalten, kündigte die Wirtschaftswissenschaftlerin gegenüber dem Bauamtsleiter Dr. André-Benedict Prusa an, der anlässlich des zehnten Geburtstages und der Patenschaftsübernahme gekommen war.
Der 1988 geschaffene Brunnen ist eines von zahlreichen Werken, die im Zuge der Nachverdichtung dieses Teils der Frankfurter Innenstadt Ende der 1980er-Jahre entstanden sind. Sie machen die Fußgängerzone der Großen Scharrnstraße zu einem einmaligen Zeugnis der postmodernen baubezogenen Kunst.
(FA)
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