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Prof. Dr. Michał Buchowski in den Ruhestand verabschiedet

Nach 23 Jahren wurde Prof. Dr. Michał Buchowski am 30. September 2021 von der Europa-Universität in den Ruhestand verabschiedet. Der Anthropologe hatte seit 1998 eine Professur an der Viadrina inne und lehrte und forschte parallel an der Adam-Mickiewicz-Universität (AMU) in Poznań. Als Senior Scholar wird er der Viadrina verbunden bleiben.

„Von der Religiosität über die Magie zum Postsozialismus.“ Mit diesen Schlagworten beschrieb Michał Buchowski im Rahmen seiner Verabschiedung die Entwicklung seines Forschungsinteresses. Über traditionelle Volksreligiosität in Polen hatte er 1979 an der AMU seine Masterarbeit geschrieben, bevor er sich für die Dissertation (1983) und Habilitation (1990) dem „magischen Denken“ zuwandte. Anthropologische Studien über die postsozialistische Gesellschaft und den Neofaschismus beschäftigten ihn später. 1998 hatte er die Professur für Vergleichende Mitteleuropastudien an der Viadrina angenommen – parallel zu seiner Professur am Institut für Ethnologie und Kulturanthropologie an der AMU in Poznań.

20210930_Verabschiedung_Buchowski-3 ©Katrin Noack

„Ganz aktuell besorgt mich die Situation von Geflüchteten an der belarussisch-polnischen Grenze“, schlug er bei dem Termin im Präsidialbüro den Bogen ins Jetzt. Der Streit zwischen den Staaten auf dem Rücken der Geflüchteten, der bereits zu Todesopfern geführt hat, verdeutliche für ihn eine „Entmenschlichung des Anderen“ mit dem vorgeschobenen Ziel, Europas Grenzen zu schützen.

Auch nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand wird der in Poznań lebende Anthropologe weiter forschen. Im Abschiedsgespräch mit Viadrina-Vizepräsidentin Prof. Dr. Eva Kocher, der Prodekanin der kulturwissenschaftlichen Fakultät Prof. Dr. Cornelia Müller  und Kanzler Niels Helle-Meyer, berichtete er von seinem jüngsten Projekt, in dem er die Ausgrenzung von Roma und Muslimen in der polnischen Gesellschaft erkunden wird. Angesichts seines kritischen Engagements gegen den Populismus in Polen sei er dankbar, dass er der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Viadrina als Senior Scholar verbunden bleibt. „Das kann hilfreich sein“, sagte er.

(FA)

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